120.000 x
pro Tag schlägt das Herz
Dabei pumpt es mit einer Geschwindigkeit von 30 Zentimetern pro Sekunde (1,08 km/h) täglich rund 7.000 Liter Blut durch die Blutgefäße.
„Ich springe aus dem Bett heraus und breche direkt neben dem Bett zusammen.“
Manuela Messmer-Wullen, Vorsitzende der Schlaganfallhilfe Österreich
Auf einer Geschäftsreise
Diagnose: Schlaganfall
Ursachen
Die häufigste Schlaganfall-Ursache ist der Verschluss eines Blutgefäßes, das für die Blutversorgung des Gehirns wichtig ist. In den meisten Fällen wird die Blutbahn dabei durch ein Blutgerinnsel verstopft, das sich entweder an Ort und Stelle neu gebildet hat oder aus einer anderen Körperregion ins Gehirn verschleppt worden ist. Von seiner Entstehung her ähnelt der Schlaganfall damit dem Herzinfarkt, bei dem eine Blockade der Herzkranzgefäße die Durchblutung des Herzmuskels unterbricht. Tatsächlich gehen Schlaganfall und Herzinfarkt oft von derselben Basiserkrankung - einer Atherosklerose - aus. Bei der Atherosklerose verengen Fett- und Kalk-Einlagerungen mit der Zeit immer mehr Gefäße im Gehirn, im Herzen und in anderen Organen. Die entstandenen Engpässe sind vor allem deshalb eine große Gefahr, weil sich an ihnen besonders leicht Blutgerinnsel bilden. Ereignet sich ein solcher Vorgang im Gehirn oder wird ein Blutpfropf von anderer Stelle hierhin verschleppt, ist das häufig der Anfang eines Schlaganfalls.
Ein weiterer Risikofaktor für Schlaganfälle ist eine bestimmte Herzrhythmusstörung, das Vorhofflimmern, das vor allem bei älteren Patient*innen relativ häufig auftritt. Durch Vorhofflimmern ist das Risiko für einen Schlaganfall bis zu fünffach erhöht.
Hier kommt es zu unkoordinierten Bewegungen der Vorhöfe des Herzens. Vor allem im linken Vorhof können sich dabei (durch die Störung des Blutflusses) Blutgerinnsel bilden, von denen Teilstücke über die linke Herzkammer in den Körperkreislauf gelangen können. Bleiben sie in den winzigen Blutgefäßen des Gehirns „stecken“ (man spricht von einer Embolie), entsteht ein Schlaganfall. Patient*innen mit Vorhofflimmern können das Risiko für einen Schlaganfall durch gerinnungshemmende Medikamente senken.
Symptome
Schlaganfall-Patient*innen sind darauf angewiesen, dass Familienmitglieder, Arbeitskollegen oder auch zufällig anwesende Personen den Ernst der Situation erkennen und schnell reagieren. Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, wenn ein Mensch eines oder mehrere der folgenden Symptome zeigt bzw. über diese Beschwerden klagt:
- Lähmungserscheinungen: Lähmungen einer Gesichtshälfte (z.B. herunterhängender Mundwinkel), Lähmung von Arm und Hand auf einer Körperseite , Taubheitsgefühl, Störung des Berührungsempfindens (z.B. eingeschlafener Fuß oder "Pelzigkeitsgefühl" auf einer Körperseite)
- plötzliche, starke Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen
- Desorientiertheit (vertraute Personen und Orte werden nicht mehr erkannt, kein Tages- und Jahreszeiten-Bewusstsein mehr)
- Schwindel, Unsicherheit beim Gehen: Drehschwindel, Gleichgewichts- und Koordinationsverlust
- Sehstörungen (Doppelbilder, plötzliche Erblindung eines Auges)
- Sprachstörungen (Gehörte Worte werden nicht verstanden, sinnvolle Sprache ist nicht mehr möglich, Verwendung falscher Buchstaben und Silben, Wortfindungsstörungen)
Welches dieser Signale in welcher Stärke auftritt, hängt im Wesentlichen von der betroffenen Hirnregion und der Ausdehnung des Schlaganfallgebietes ab.
Zögern Sie nicht, wenn Sie eines dieser Symptome bei einem Ihrer Mitmenschen bemerken und kontaktieren Sie den Notruf unter der Telefonnummer 144.

PP-ELI-AUT-0695/03.2021