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StartseiteGet Science BlogSelbstverteidigung: Immunsystem gegen KrebsSelbstverteidigung: Immunsystem gegen Krebs

Immuntherapien sind eine von vielen Behandlungsmöglichkeiten in der Krebstherapie. Sie geben dem Körper die Fähigkeit zurück, selbst gegen den Krebs zu kämpfen. Wie das funktioniert? Eine Bildgeschichte.
 

Das Immunsystem ist sozusagen die Polizei in unserem Körper. Es hat die Aufgabe, uns vor  körperfremden und damit potenziell gefährlichen Eindringlingen wie Bakterien, Viren oder Pilzen zu schützen. Als „fremd“ identifizierte Stoffe werden gezielt abgewehrt. 

Auch Krebszellen werden vom Körper prinzipiell als „fremd“ eingestuft, da ihre Oberflächenstruktur im Vergleich zu gesunden Zellen verändert ist. Manche Krebszellen können die Kontrolle des Immunsystems allerdings austricksen und sich tarnen: Sie verändern ihre Oberfläche so, dass sie „normal“ erscheinen. Dem Immunsystem fehlt damit das Signal „fremd“ bzw. „bedrohlich“, und der Abwehrmechanismus versagt. 

Die Immuntherapie kann diesen Tarnmechanismus der Krebszelle überwinden und sie für unser Immunsystem sozusagen wieder "sichtbar" machen.

1. Friedlich leben die Zellen im Körper nebeneinander und gehen ihrer täglichen Arbeit nach – sie helfen als Nervenzellen beim Denken, transportieren als Blutzellen Sauerstoff oder wandeln als Darmzellen Essen in Energie um.

2. Plötzlich mischt sich ein Übeltäter unters Volk – eine bösartige Krebszelle!

3. Zum Glück gibt’s eine Nachbarschaftswache – die Immunzelle! Sie kommt vorbei und prüft, ob veränderte Zellen oder körperfremde Stoffe wie Bakterien oder Viren unterwegs sind. Anhand der Zelloberfläche erkennt sie, wer dazugehört und wer nicht. Bei Krebszellen ist etwas faul, denn ihre Oberfläche sieht anders aus!

4. Schnell ruft die Immunzelle die Polizei – die T-Zelle. Denn als Nachbarschaftswache kann sie selbst nicht gegen Eindringlinge aktiv werden. Die T-Zelle jedoch kann die Krebszelle außer Gefecht setzen.

5. Ganz genau überprüft die T-Zelle den Eindringling. Aber: Die Krebszelle ist nicht blöd! Sie wirft ihre Tarnkappe über und versteckt sich. So kann sie dem Angriff entgehen.

6. Hier kommt die Immuntherapie ins Spiel. Sie kann den Tarnmechanismus der Krebszelle ausschalten! Die T-Zelle und ihre Spezialeinheit werden aktiv und können die Krebszelle zerstören.

Herkömmliche Ansätze zur Krebsbekämpfung wie Strahlentherapie und Chemotherapie haben im Laufe der Jahre unzählige Leben gerettet und werden auch weiterhin ihren Platz in der Krebstherapie haben. Sie werden leider jedoch oft von schweren Nebenwirkungen begleitet, weil sie neben dem Angriff auf die bösartigen Krebszellen auch gesunde Zellen beeinträchtigen oder zerstören können. Die Immuntherapie konzentriert sich allerdings primär auf die Tumorzelle und unterscheidet sich dadurch wesentlich von den herkömmlichen, weniger zielgerichteten Ansätzen. 

Ein Fokus der Immunonkologie liegt auf so genannten Checkpoints – daher auch der Name für moderne Immuntherapien: Checkpoint-Inhibitoren. Checkpoints sind wichtige Kontrollpunkte auf Zellen des Immunsystems, die die körpereigene Immunabwehr regulieren und verhindern, dass gesunde Zellen angegriffen werden. Krebszellen können diesen Mechanismus ausnutzen, werden so nicht erkannt und nicht vernichtet. Checkpoint-Inhibitoren verhindern diese Deaktivierung des Immunsystems und steigern die körpereigene Immunantwort gegen den Tumor.
 

PP-UNP-AUT-0493/01.2024
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Quellen
1. ESMO-Patientenleitlinienprogramm. Was sind immuntherapiebedingte Nebenwirkungen? Verfügbar unter: https://www.esmo.org/content/download/133758/2490221/1/DE-ESMO-Patientenleitlinie-Immuntherapie-bedingte-Nebenwirkungen-und-ihr-Management.pdf (Letzter Zugriff: Jänner 2024)

2. Deutsche Krebsgesellschaft. Immunonkologie: Mit dem Immunsystem den Krebs bekämpfen. Verfügbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/immunonkologie-mit-dem-immunsys.html (Letzter Zugriff: Jänner 2024)
 

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