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Schutz vor ZeckenStartseiteGesundheitSchutz vor Zecken

Die Zecke ist ein Parasit und braucht zum Überleben das Blut von Mensch oder Tier. Im Zuge seiner Blutmahlzeit kann das Spinnentier gefährliche Erreger wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)-Viren oder Borreliose-Bakterien übertragen. Die gute Nachricht: Durch richtiges Verhalten kann man sich schützen. 

Wo halten sich Zecken auf?

Zecken bevorzugen Plätze mit hohem Gras, Strauchwerk bis zu 1,5 m Höhe und loses Laub. Sie verstecken sich aber auch gerne im warmen Fell unserer Haustiere und gelangen so ins Wohnzimmer, auf die Couch oder sogar ins Bett ihrer Besitzer*innen.1,2,3 Wichtig zu wissen: In Österreich ist kein Bundesland FSME-frei!4

Bei welcher Temperatur sind Zecken aktiv?

Ab fünf bis sieben Grad Celsius fangen Zecken an, aktiv zu werden und nach einem Wirt zu suchen.5 Richtig wohl fühlen sie sich bei feucht-warmem Wetter zwischen 10 und 20 Grad Celsius.2 Gegen Kälte besitzen sie eine Art Frostschutz und überleben problemlos einen ganzen Tag bei Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius. Erst wenn es zu lange zu kalt ist, frieren sie ein.2

Was sollte man tun, wenn man von einer Zecke gestochen wurde?

Entdeckt man eine Zecke an seinem Körper, sollte man sie schnellstmöglich mit einer Pinzette oder Zeckenzange nahe an der Haut mit einer leichten Hin- und Her-Bewegung entfernen – keine Öle oder Nagellacke verwenden! Rasche Entfernung ist deshalb wichtig, da verschiedene Erreger erst nach einer gewissen Zeit (z.B. Borrelien 12 Stunden bis zu 2 Tage) übertragen werden.2,8

Wann sollte ich nach einem Zeckenstich zum Arzt, zur Ärztin?

Bei ersten Anzeichen einer Infektion. Bei einer FSME-Erkrankung sind dies grippeähnliche Symptome wie Müdigkeit, Fieber oder Kopfschmerzen. Typisch für eine Lyme-Borreliose ist eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle. Es kann mitunter aber mehrere Wochen dauern, bis Symptome auftreten. Daher sollte man über einen längeren Zeitraum wachsam sein.6,8

In Österreich wurden bisher 18 Zeckenarten nachgewiesen. Der Gemeine Holzbock macht 95 Prozent aller einheimischen Zecken aus.2

So saugt die Zecke das Blut: Mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen reißt sie die Haut des Wirts auf. Dann gräbt sie mit ihrem „Stachel“ eine Grube in das Gewebe, die sich mit Blut füllt. Das Blut saugt sie immer wieder ab. Damit die Zecke nicht von ihrem Wirt abfällt, hakt sie sich mit den Widerhaken ihres Stechapparats fest.

Die Zecke filtert die festen Bestandteile aus dem Blut heraus. Überschüssige Flüssigkeit lässt sie wieder zurückfließen. Dabei können Erreger übertragen werden, die sich im Darm der Zecke befinden.

Zecken stechen gerne in dünne, feuchte und gut durchblutete Hautstellen wie die Kniekehlen, Achselhöhlen, im Nacken oder am Haaransatz. Hat man eine Zecke am Körper entdeckt, sollte diese möglichst rasch entfernt werden.

Vor einem Zeckenstich kann man sich relativ gut schützen, indem man geschlossenes Schuhwerk und Kleidung so trägt, dass möglichst viel Haut abgedeckt ist. Ideal sind lange Hosen, die man dazu am besten in die Socken steckt. Sicherer ist, sich gegen FSME impfen zu lassen, denn nur die Impfung bietet einen verlässlichen Schutz vor der gefährlichen Viruserkrankung.2

So werden Zecken richtig entsorgt: 
 • Alkohol (mindestens 40 Prozent) 
 • Desinfektionsmittel
 • Verbrennen 
 • Zerdrücken mit einem Gegenstand
 Nicht vergessen: Danach gründlich Händewaschen!
Quelle: www.zecken.de

Zecken breiten sich aus: Durch den Klimawandel fühlen sie sich zunehmend in nördlicheren Gegenden wohl und mithilfe von Zugvögeln können sie dorthin gelangen. Länder mit hohem FSME-Risiko sind z.B.: Deutschland, Österreich, Schweiz, Tschechien, Polen, (Süd)Schweden, Litauen, Lettland, Estland, Russland etc.

Kuriose Fakten, was Zecken alles aushalten

Die häufigsten Krankheiten durch Zeckenstiche: FSME und Lyme-Borreliose

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FMSE)Auslöser ist das FSME-Virus. Beim Großteil der mit FSME infizierten Personen treten keine Krankheitssymptome auf. Aber bei ca. 30 Prozent der Fälle bricht die Krankheit fünf bis 28 Tage nach dem Zeckenstich aus.  Männer erkranken etwa doppelt so häufig wie Frauen, ein höheres Alter (> 60 Jahre) ist ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf.6
 

Die Erkrankung verläuft typischerweise in zwei Phasen6:

 

Erste Phase

Es treten grippeähnliche Symptome auf: allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und Fieber.
 

Zweite Phase

Nach vorübergehender Besserung kommt es zu einem erneuten Fieberschub. Nun ist auch das zentrale Nervensystem betroffen, was sich wie folgt äußern kann:
  1. Meningitis: Entzündung der Hirnhäute (bei ca. 50% der Fälle)
    Heilt mit medizinischer Behandlung meist ohne Folgen aus.
     
  2. Meningo-Enzephalitis: Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns (bei ca. 40% der Fälle)
    Patient*innen können mehrere Wochen unter Kopfschmerzen, vermehrter Müdigkeit und emotionaler Labilität sowie verminderter
    Belastbarkeit leiden. Dazu kommen vorübergehende und zum Teil auch dauerhafte Störungen der Konzentrations- und Gedächtnisfunktion, der Koordination, der Sprache, des Hörens sowie Lähmungen.
     
  3. Meningo-Enzephalo-Myelitis: Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks (bei ca. 10% der Fälle)
    Erkrankte dieser FSME-Form haben die schlechtesten Chancen für eine Heilung ohne bleibende Schäden. Im Rahmen einer 10-jährigen Verlaufsanalyse aus Deutschland erholten sich nur 20 Prozent vollständig. Bei der Hälfte der Patient*innen bestanden dauerhafte Defizite und drei von zehn Patient*innen starben an den Folgen der Erkrankung.7
 
Zum Schutz vor FSME gibt es die Möglichkeit einer Impfung. Bei einer FSME-Erkrankung gibt es derzeit keine gegen die Ursache gerichtete Therapie. Man kann lediglich die Symptome durch entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel lindern.

Die Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die mehrere Organe betrifft und durch Borrelien-Bakterien ausgelöst wird. Die Borrelien wandern aus dem Darm der Zecke in deren Speicheldrüsen und werden beim Stich in das Blut des Opfers abgesondert. Aufgrund des komplexen Mechanismus werden Borrelien erst nach mehr als zwölf Stunden übertragen. Daher ist es wichtig, eine Zecke möglichst schnell zu entfernen.8

Einige Tage (bis Wochen) nach dem Zeckenstich tritt eine kreisrunde Rötung um die Einstichstelle auf, die sich nach außen ausbreitet („Wanderröte“). Dieses Symptom kann, muss aber nicht auftreten. Es können weitere allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen oder Müdigkeit auftreten.8

Es kommt vor, dass die Bakterien über lange Zeit im Körper überleben. Die Borrelien können dann zu einem Befall verschiedener Organe führen und Symptome an der Haut (z.B. gerötete knollige Schwellungen an Gelenkbeugen, Brustwarzen oder Ohrmuscheln; medizinisches Lymphozytom), eine Gelenksentzündung (Lyme-Arthritis) und eine entzündliche Erkrankung des Herzens (Lyme-Karditis) verursachen. Ist das Nervensystem betroffen, leiden Patient*innen an brennenden Nervenschmerzen und leichten Lähmungen der Hirnnerven. Die Folge können – wie auch bei FSME – Taubheitsgefühle, Seh- oder Hörstörungen etc. sein.8,9

Die Lyme-Borreliose lässt sich mit Antibiotika behandeln. Patient*innen, die frühzeitig behandelt werden, erholen sich in der Regel rasch und vollständig. Eine Impfung gegen Borreliose ist bis jetzt noch nicht verfügbar.9 

Lyme-Borreliose

Seltenere Erkankungen, die ebenfalls durch Zecken übertragen werden, sind z.B. die Anaplasmose, die Schildzecken-Rückfallfieber-Borreliose, die Rickettsiose oder die Babesiose, um nur einige zu nennen.

1 Bundesministerium für Soziales, Pflege, Gesundheit und Konsumentenschutz; https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Fr%C3%BChsommer-Meningoenzephalitis-(FSME).html. (Letzter Zugriff: 30. März 2023)
2 AGES; https://www.ages.at/mensch/krankheit/infos-zu-zecken-krankheiten. (Letzter Zugriff: 30. März 2023)
3 TBE Book; https://tbenews.com/tbe/tbe3. (Letzter Zugriff: 30. März 2023)
4 Heinz FX et al. Emergence of tick-borne encephalitis in new endemic areas in Austria: 42 years of surveillance. Euro Surveill. 2015;20(13):9-16. 
5 Clark DD. Lower temperature limits for activity of several Ixodid ticks (Acari: Ixodidae): effects of body size and rate of temperature change. J Med Entomol. 1995 Jul;32(4):449-52. doi: 10.1093/jmedent/32.4.449. PMID: 7650705.
6 Kaiser R et al. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), S1-Leitlinie, 2020, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien. (Letzter Zugriff: 30. März 2023)
7 Kaiser R. Langzeitprognose bei primär myelitischer Manifestation der FSME. Der Nervenarzt 2011. https://link.springer.com/article/10.1007/s00115-011-3254-2. (Letzter Zugriff: 30. März 2023)
8 Robert Koch Institut; https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Borreliose/Borreliose.html. (Letzter Zugriff: 30. März 2023)
9 Robert Koch Institut; https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_LymeBorreliose.html#doc2398672bodyText7. (Letzter Zugriff: 30. März 2023)

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