Die Covid-19-Pandemie hat vieles verändert, unter anderem den Ablauf und die Durchführung klinischer Studien zur Erforschung neuer Arzneimittel. Um den pandemiebedingten Anforderungen gerecht zu werden, haben Forscher*innen und Behörden verstärkt auf neue Technologien gesetzt. Gleichzeitig durfte die Durchführung der Studien selbst nicht unter den veränderten Bedingungen leiden. Dadurch haben elektronische Patienten-Tagebücher, Fern-Monitoring von Studienstandorten, Nutzung von sogenannten Real-World-Daten oder der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz noch weiter an Bedeutung gewonnen.
Die Grundlagen
Ein Virus ist im Wesentlichen ein genetischer Code, der entweder in Form einer DNA oder RNA von einer Proteinhülle, dem sogenannten Kapsid, umhüllt wird. Im Gegensatz zu Bakterien kann sich ein Virus jedoch nicht selbst vermehren, da ihm einige der entscheidenden Funktionen dafür fehlen. Für die Vermehrung werden Wirtszellen benötigt, in die das Virus eindringen kann.
Die gefährlichen Aspekte eines Virus
Egal ob es sich um ein Rhinovirus handelt, das Erkältungen verursacht, oder um ein Ebolavirus, die Funktionsweise eines Virus ist sehr ähnlich.
Während sich das Virus im Körper ausbreitet, kann es verschiedene Symptome auslösen - je nachdem welches Gewebe es bevorzugt befällt und wie geschickt es dem Immunsystem entgeht. Je nachdem um welches Virus es sich handelt, kann es über verschiedene Körperflüssigkeiten oder Aerosole sowie Tröpfchen weitergegeben werden.
All das erreichen Viren trotz ihrer winzigen Größe – im Schnitt sind sie 10 bis 100 Mal kleiner als Bakterien.
Das Nützliche
Viele Viren schaden dem Menschen allerdings nicht oder sind „nicht pathogen“ - das bedeutet, sie rufen keine Krankheiten hervor. Dadurch kann ihre charakteristische Eigenschaft, genetisches Material in Wirtszellen einzuschleusen, auch gezielt eingesetzt werden:
Einige dieser nicht-pathogenen Viren sind zu wichtigen Werkzeugen geworden. Schon lange verwendet man sie in der Forschung, aber auch im Bereich der Entwicklung von Gentherapien finden sie Verwendung. Dabei werden die Hüllen der Viren gentechnologisch (=rekombinant) hergestellt und als Vektoren eingesetzt. So werden gesunde Gene in die Zellen transportiert und übernehmen zum Beispiel die Funktion defekter Gene.
Es stimmt also, dass Viren viele Krankheiten verursachen. Es stimmt aber auch, dass ihre Eigenschaften genutzt werden können, um neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Quellen:
Gesundheit.gv.at (2021): Virus. URL: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/v/virus (zugegriffen am 30.09.2022)
Lungeninformationsdienst.de (2020): Was ist eine Erkältung? URL: https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/virale-infekte/erkaeltung/grundlagen/index.html (zugegriffen am 30.09.2022)
Sigrid N, Berthold H (2020): Aktueller Stand der Gentherapie: Konzepte, klinische Studien und Zukunftsperspektive. URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/3427/Aktueller-Stand-der-Gentherapie-Konzepte-klinische-Studien-und-Zukunftsperspektiven (zugegriffen am 30.09.2022)
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