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Fakten und Mythen
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Long COVID

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Was ist Long COVID?

Der Großteil der Patient*innen mit einer COVID-19-Erkrankung erholt sich innerhalb weniger Tage oder Wochen vollständig. In manchen Fällen können Beschwerden jedoch mehrere Wochen oder Monate nach der Erstdiagnose bestehen bleiben. Das Vorhandensein von Symptomen über mindestens vier Wochen nach Beginn der Erkrankung bezeichnet man als Long COVID. Davon abzugrenzen ist das Post-COVID-Syndrom – Symptome, die nach der Erkrankung noch nach drei Monaten bestehen und mindestens zwei Monate lang anhalten oder wiederkehren.1

Warum und wie Long COVID entsteht, wird derzeit intensiv erforscht. In diesem Artikel besprechen wir einige Fakten rund um die Erkrankung und klären einige Mythen – nach aktuellem Stand der Wissenschaft – auf.

Fakten

#1 10–20 % der Personen, die an COVID-19 erkrankt waren, leiden an Long COVID

Long COVID bezieht sich auf anhaltende Symptome, die bei einigen Menschen nach einer COVID-19-Infektion auftreten. Studien zufolge sind zwischen 10 % und 20 % derjenigen, die an COVID-19 erkrankt waren, von Long COVID betroffen.2

Diese Symptome können über mehrere Wochen oder Monate andauern und verschiedene Organsysteme betreffen. Zu den häufigsten Beschwerden gehören anhaltende Müdigkeit bzw. Erschöpfung (auch als „Fatigue“ bezeichnet), Atembeschwerden, Muskelschmerzen, Konzentrationsprobleme und Depressionen.3 Long COVID kann Menschen jeden Alters betreffen, unabhängig von der Schwere der ursprünglichen Erkrankung.2 Die genauen Ursachen von Long COVID sind noch nicht vollständig verstanden. Die Behandlung konzentriert sich derzeit darauf, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

#2 Symptome und Krankheitsverlauf von Long COVID sind sehr vielfältig

Bis zu 200 mögliche Symptome wurden bisher in Studien beschrieben, dazu gehören u. a.:

  • Müdigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Schwäche: Den Betroffenen können selbst leichte körperliche oder geistige Tätigkeiten sehr schwerfallen. Dieser Zustand wird auch als „Fatigue“ bezeichnet.

  • Post-Exertional Malaise, kurz PEM: Darunter versteht man die Verschlimmerung der bereits bestehenden Symptome nach nur geringer körperlicher oder geistiger Anstrengung.

  • Anhaltende Geruchs- und Geschmacksstörungen

  • Kurzatmigkeit, Atembeschwerden

  • Schlafstörungen

  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, sogenannter „Gehirnnebel“

  • Herzrasen bzw. Herzklopfen, sogenannte „Palpitationen“

Da es viele unterschiedliche Symptome gibt, ist es beinahe unmöglich, einen genauen Krankheitsverlauf von Long COVID vorherzusagen. Jede*r Betroffene kann ein anderes Krankheitsprofil aufweisen.3

#3 Eine eindeutige Diagnose zu Long COVID lässt sich nicht immer treffen

Aufgrund der vielen unterschiedlichen Symptome und individuellen Krankheitsbilder ist es für Ärzt*innen oft schwierig, die Beschwerden eindeutig Long COVID zuzuordnen. Wenn die typischen Symptome von Long COVID jedoch nach einer COVID-19-Erkrankung auftreten und dann weiterbestehen, kann man mit höherer Wahrscheinlichkeit diese Diagnose stellen.

Beschwerden, die häufig bei Long COVID auftreten, wie Erschöpfung, Kurzatmigkeit oder Konzentrationsprobleme, können zwar mittels verschiedener Untersuchungen identifiziert werden, es gibt aber bis dato keinen spezifischen Test, um Long COVID zu diagnostizieren. Um Long COVID eindeutig diagnostizieren zu können, müssen andere Krankheiten, die ähnliche Symptome aufweisen, ausgeschlossen werden können.4

#4 Long-COVID-Symptome können sich ab vier bis zwölf Wochen nach Infektionsbeginn äußern

Auch wenn sich für Long COVID aufgrund der vielfältigen Symptomatik kein eindeutiges Krankheitsbild beschreiben lässt, so berichten die meisten Betroffenen von Long-COVID-Symptomen vier bis zwölf Wochen nach einer COVID-19-Erkrankung. Bestehen Beschwerden länger als zwölf Wochen nach der Erkrankung und sind sie nicht durch eine andere Diagnose erklärbar, wird von einem Post-COVID-Syndrom (PCS) gesprochen.1

#5 Long COVID kann den Alltag der Betroffenen erheblich beeinflussen

Long COVID kann für die Betroffenen äußerst belastend sein und den Alltag erheblich erschweren. Die anhaltenden Symptome können eine Vielzahl von körperlichen, geistigen und emotionalen Herausforderungen mit sich bringen. Mögliche Beschwerden, wie anhaltende Erschöpfung, Atemnot oder Konzentrationsprobleme, und andere Symptome können die Fähigkeit beeinträchtigen, alltägliche Aufgaben auszuführen, einen Beruf auszuüben oder soziale Aktivitäten zu genießen. Es ist daher wichtig, dass Betroffene angemessene Unterstützung erhalten, sei es durch medizinische Versorgung, Rehabilitation oder psychosoziale Betreuung.2

Mythen

#1 Long COVID kann man nur nach einem schweren Verlauf der COVID-19-Infektion bekommen

Das ist falsch. Bisherige klinische und epidemiologische Studien zeigen, dass Long COVID genauso nach einem milden oder symptomarmen Verlauf einer COVID-19-Infektion auftreten kann. Trotzdem ist das Risiko einer Long-COVID-Erkrankung nach einem schweren Krankheitsverlauf höher. Es gilt jedoch zu berücksichtigen, dass auch Vorerkrankungen und weitere bestehende Gesundheitsrisiken bei Betroffenen das Risiko von Long COVID erhöhen können.6

#2 Nur Menschen mit Vorerkrankungen sind von Long COVID betroffen

Das ist falsch. Jeder Mensch, der eine COVID-19-Infektion hinter sich hat, kann von Long COVID betroffen sein. Gewisse Vorerkrankungen und weitere bestehende Gesundheitsrisiken können allerdings das Risiko einer Long-COVID-Erkrankung erhöhen.6

#3 Kinder können kein Long COVID bekommen

Kinder können, genauso wie Jugendliche und Erwachsene, nach einer COVID-19-Infektion von gesundheitlichen Langzeitfolgen betroffen sein. Dennoch ist das Risiko einer Long-COVID-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen insgesamt geringer als bei Erwachsenen.


Die möglichen Symptome einer Erkrankung bei Kindern unterscheiden sich bisherigen Beobachtungen zufolge nicht wesentlich von Symptomen bei Erwachsenen.7

#4 Long COVID kann man nicht behandeln

Da sich die Symptome und das Krankheitsbild zwischen Betroffenen stark unterscheiden können, gibt es nicht die eine, richtige Behandlung. Wichtig sind Rehabilitationsmaßnahmen, um die Beschwerden zu lindern und den Betroffenen die Rückkehr in den geregelten Alltag zu erleichtern. Aufgrund der vielfältigen Symptomatik von Long COVID variiert die erforderliche Therapie von Fall zu Fall. Eine enge Abstimmung mit der Hausärztin*dem Hausarzt ist dabei essenziell.5

Um Betroffenen helfen zu können, müssen noch viele offene Fragen geklärt werden – insbesondere zu den Ursachen und zur Behandlung von Long COVID und dem Post-COVID-Syndrom.

Dieser Faktencheck zu Long COVID basiert auf dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand vom September 2023 und wird laufend aktualisiert.

Tipp:

Bei Erkältungssymptomen an COVID-19 denken!


Bei Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Husten oder Abgeschlagenheit solltest du dich an deine Ärztin*deinen Arzt wenden.

Weiterführende Informationen und Anlaufstellen:

  • Long Covid: Der lange Weg der Genesung
  • www.long-covid.at
  • Sozialministerium - Informationen zu Long COVID

Quellen:
 

  1. AWMF. S1-Leitlinie Long/Post-COVID – Living Guideline. Verfügbar auf: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-027.html (letzter Zugriff: April 2024)

  2. WHO. Coronavirus disease (COVID-19): Post COVID-19 condition. Verfügbar auf: https://www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/coronavirus-disease-(covid-19)-post-covid-19-condition (letzter Zugriff: April 2024)

  3. Gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Long COVID. Welche Symptome können bei Long COVID auftreten? Verfügbar auf: https://www.gesundheit.gv.at/gesundheitgvat/krankheiten/immunsystem/long-covid.html#welche-symptome-koennen-bei-long-covid-auftreten (letzter Zugriff: April 2024)

  4. Stiftung Gesundheitswissen. Diagnose Long Covid: So wird es festgestellt. Verfügbar auf: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/long-covid/diagnostik (letzter Zugriff: April 2024)

  5. Gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Long COVID. Wie erfolgt die Behandlung von Long COVID. Verfügbar auf: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/long-covid.html (letzter Zugriff: April 2024)

  6. Robert Koch Institut. Long COVID. Verfügbar auf: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste_Gesundheitliche_Langzeitfolgen.html (letzter Zugriff: April 2024)

  7. Gesundheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Long COVID. Können auch Kinder Long COVID haben? Verfügbar auf: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/long-covid.html#koennen-auch-kinder-long-covid-haben (letzter Zugriff: April 2024)

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