Medikamente sind ein wichtiger Teil unseres Lebens. Sie helfen uns, unsere Gesundheit zu erhalten, sie wiederherzustellen oder Krankheiten zu bekämpfen. Doch wie geht man mit ihnen richtig um? Worauf muss man bei der Beschaffung achten? Und wo entsorgt man Medikamente? Die Antworten findest du in unserem 1x1 der Medikamente!
Rezeptpflichtige Medikamente über das Internet bestellen ist illegal.
Während man rezeptfreie Arzneimittel über Online-Apotheken beziehen kann, ist bei rezeptpflichtigen Produkten Vorsicht geboten: Diese dürfen keinesfalls online bestellt werden. Der Kauf von rezeptpflichtigen Medikamenten über das Internet ist illegal.
Außerdem läuft man Gefahr, eine Fälschung zu erhalten. Gefälschte Arzneimittel sind oft wirkungslos, über- oder unterdosiert, verunreinigt und können deswegen deine Gesundheit gefährden!
Achtung vor Fälschungen: So erkennst du sie!
2022 wurden vom österreichischen Zoll mehr als 800.000 gefälschte und illegale Medikamente beschlagnahmt.1 Ob das wohl alle waren, die im Umlauf sind?
Zur Sicherheit wird das in der Apotheke vor der Abgabe des Arzneimittels noch einmal streng geprüft: Jedes rezeptpflichtige Arzneimittel, das in der EU verfügbar ist, muss gewisse Sicherheitsmerkmale auf der Packung haben. Die Arzneimittelpackung ist mit einer individuellen Seriennummer ausgestattet, die gemeinsam mit der Chargennummer und dem Ablaufdatum in einem Barcode verschlüsselt wird. Dieser Code wird vom geschulten Personal in der Apotheke gescannt. Vor der Abgabe an den Patienten*die Patientin wird somit sichergestellt, dass es sich um keine Fälschung handelt. Außerdem wird dadurch jede Medikamentenpackung einzigartig und EU-weit nachverfolgbar.
Falls du Fragen zur Echtheit von Pfizer-Produkten hast, hilft dir gerne unser medizinisches Informationsteam von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr telefonisch unter +43 1 521150 weiter.
Medikamente horten zahlt sich nicht aus.
„Das hat schon immer geholfen!“, ist eine Phrase, die man oft hört - aber nicht wirklich zielführend ist. Neue Medikamente werden laufend entwickelt und bestehende verbessert. Hast du Beschwerden und gehst in die Apotheke oder zu deinem Arzt*deiner Ärztin, können sie dir das Medikament empfehlen bzw. verordnen, dass am besten zu deinen aktuellen Beschwerden passt.
Von Augenentzündung bis Zahnschmerzen: Medikamente für kleinere Beschwerden sollte man jedoch immer in kleinen Mengen zu Hause haben. Welche das sind, erfährst du in unserer Checkliste!
Achtung: Wusstest du, dass Medikamente ein Ablaufdatum haben? Ihre Wirksamkeit kann nach diesem Datum nicht mehr garantiert werden, ebenso wie bei einer unsachgemäßen Lagerung der Medikamente. Deswegen: Nicht zu viel horten!
Feuchtigkeit, zu hohe oder zu tiefe Temperaturen und Licht sind ein No-Go für Arzneimittel. Dadurch kann Qualität und in weiterer Folge deren Wirkung beeinträchtigt werden.
Aufschluss über die korrekte Lagerung gibt immer der Beipacktext (auch Gebrauchsinformation genannt). Deswegen ist es besonders wichtig, Medikamente immer gemeinsam mit dem Beipacktext aufzuheben. Dort findest du auch Angaben zu Inhaltsstoffen, der richtigen Anwendung und vielem mehr.
Ist der Beipacktext doch einmal verloren gegangen, kannst du ihn hier online suchen.
Weißt du, wie man Medikamente am besten kindersicher aufbewahrt?
Kleinkinder entdecken die Welt mit ihrem Mund. Aber auch größere Kinder sind neugierig und können Medikamente mit Süßigkeiten verwechseln oder Oma und Opa nachahmen, wie sie ihre Tabletten schlucken. Eine kindersichere Aufbewahrung der Medikamente ist daher besonders wichtig!
Manchmal „vertragen“ sich Medikamente nicht so gut miteinander und es kann zu sogenannten Wechselwirkungen kommen – auch bei vermeintlich harmlosen, pflanzlichen Arzneimitteln. Dabei verstärken sich manche Wirkstoffe, manche heben sich in ihrer Wirkung ganz auf.
Ebenso solltest du bei bestimmten Getränken und Lebensmitteln vorsichtig sein: Der Konsum von zum Beispiel Grapefruits, Milchprodukten und grünem Gemüse kann einen Einfluss auf die Wirksamkeit deiner Arzneimittel haben. Ebenso können alkoholhaltige Getränke gefährliche Wechselwirkungen hervorrufen.
3 Fragen, um Wechselwirkungen zu vermeiden
Um Wechselwirkungen zu vermeiden, solltest du deinem Arzt*deiner Ärztin die folgenden Fragen stellen, bevor sie dir ein neues Medikament verschreiben:
Verträgt sich das neue Medikament mit anderen Medikamenten, die ich bereits einnehme?
Passt es zu meinen rezeptfreien oder pflanzlichen Mitteln aus der Apotheke oder aus dem Drogeriemarkt?
Muss ich bei der Einnahme auf bestimmte Nahrungsmittel oder Getränke aufpassen?
Ob Tabletten, Kapseln, Wirkstoff-Pflaster oder Arzneimittel in flüssiger oder Spritzenform – wenn Medikamente abgelaufen sind oder nicht mehr gebraucht werden, ist es wichtig, sie richtig zu entsorgen. Bei falscher Entsorgung können chemische Substanzen aus den Medikamenten die Umwelt belasten. Außerdem können Kinder die falsch entsorgten Medikamente finden und versehentlich einnehmen.
Tipps für die richtige Entsorgung
Alle Tabletten, Spritzen und Nadeln sowie Wirkstoff-Pflaster müssen immer zurück in die Apotheke (in Österreich) oder zur Problemstoffsammelstelle gebracht werden!
Wie Wirkstoffe bei unsachgemäßer Entsorgung in der Umwelt landen
Arzneimittel-Wirkstoffe sind im Spurenbereich in Abwässern, Flüssen und Seen, aber auch im Grund- und Trinkwasser nachweisbar, allerdings in gesundheitlich unbedenklichem Ausmaß. Warum?
Leert man zum Beispiel einen abgelaufenen Hustensaft in das WC, gelangen Arzneimittel-Rückstände über das Abwasser und die Kanalisation in die Kläranlage. Dort können die Wirkstoffe im Zuge der Abwasserreinigung nur teilweise entfernt werden und gelangen so in Flüsse und in das Grundwasser. Auch bei der Wiederaufbereitung von Trinkwasser können die Rückstände nicht zur Gänze beseitigt werden und gelangen im Spurenbereich in das Leitungswasser.
Damit das Ausmaß der Arzneimittelspuren unbedenklich bleibt, ist es besonders wichtig, dass du Arzneimittel fachgerecht entsorgst. Jetzt weißt du ja wie! 😉
Quellen:
1. Bundesministerium für Finanzen. Produktpirateriebericht 2022. Verfügbar unter: https://www.bmf.gv.at/themen/zoll/produktpiraterie/produktpirateriebericht-aufgriffsstatistik.html (Letzter Zugriff: Jänner 2024)